Aussicht auf drei verschiedene Landschaften, Geologie und Geschichte: Dieser Bismarckturm ist nicht einfach nur ein Aussichtspunkt. Er gehört der Stadt Unna steht aber im Fröndenberger Ortsteil Strickherdicke. Was hat aber nun so ein Aussichtsturm mit dem ehemaligen Reichskanzler zu tun – und weshalb gibt es in Deutschland so viele gleichnamige Türme?

Blick zurück: weshalb Bismarckturm – und warum so viele davon?
Nachdem Otto von Bismarck 1898 starb entstand ein regelrechter Personenkult um den ehemaligen Reichskanzler. Die „Deutsche Studentenschaft“ rief dazu auf, landesweit Türme zu errichten, auf deren Spitzen an nationalen Gedenktagen große Feuer entfacht werden sollten. Rund 240 solcher Türme wurden erbaut, von denen heute noch ungefähr 170 erhalten sind. Ihre Bedeutung als Personendenkmal haben diese Türme heute weitgehend verloren, sie dienen vorwiegend als Aussichtspunkte oder Wanderziele.
Jubilar in Fröndenberg: der Turm auf der Wilhelmshöhe
Der Fröndenberger Bismarckturm feiert 2025 ein besonderes Jubiläum: Seit 125 Jahren steht er auf der Wilhemshöhe an der Grenze zur Stadt Unna, die Eigentümerin des Turmes ist. Grundsteinlegung war im Juni 1900, im Oktober desselben Jahres wurde der Turm bereits eröffnet.
Entworfen wurde er von Bruno Schmitz, einem der bedeutendsten Denkmalsarchitekten der damaligen Zeit. Auch das Kyffhäuserdenkmal und das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig wurden von ihm geplant.
Für den Bau des Bismarckturms in Fröndenberg wurden Quader aus der alten Unnaer Stadtmauer und Sandstein aus dem Steinbruch Fröndenberg-Frömern verwendet.
Mitte der 1960er Jahre musste der Turm in Fröndenberg aus Sicherheitsgründen geschlossen werden. Im Jahr 2008 wurde er auf Initiative des „Bismarckturm-Vereins Unna in Fröndenberg e.V. “ saniert und ist seit 2009 der Öffentlichkeit wieder zugänglich.
Blick nach oben: Aufstieg zur Aussicht

Die Aussichtsplattform des 19,4 Meter hohen Turms erreicht man über eine Wendeltreppe im Innern. Während der Sommersaison (April bis Oktober) ist das an Sonn- und Feiertagen von 11:00 bis 15:00 Uhr möglich, die restliche Zeit des Jahres nur am 1. Sonntag des Monats von 13:00 bis 15:00 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.
Am Zugang zur Aussichtsplattform gibt es für geologisch Interessierte eine spannende Informationstafel zur Erdgeschichte der Landschaft rund um den Bismarckturm.
Blick über drei Landschaften: die Aussicht vom Turm
Auf der Aussichtsplattform angekommen merkt man schnell, weshalb dieser Ort ein beliebtes Ausflugsziel ist: Der Rundumblick ist wirklich einmalig. Nach Norden geht der Blick über das weite, flache Münsterland.

Im Westen sieht man die markante Kulisse des Ruhrgebiets, wendet man sich nach Süden liegen einem die bewaldeten Hügel des Sauerlands zu Füßen.
Eine Metalltafel auf der Brüstung der Plattform hilft bei der Orientierung.
Ob man die Aussicht genießen will, schöne Fotos machen möchte, oder bei einer Wanderung am Turm Rast macht – ein Besuch des Fröndenberger Bismarckturms lohnt sich.
Aktuelle Informationen zu Sonderöffnungen und dem Engagement der ehrenamtlichen „Türmer“ auf der Website des —> Bismarckturm-Verein Unna in Fröndenberg e.V.













Ein sehr interessanter Beitrag. Auch in unserer Region gibt es Bismarcktürme.
Die gibt es wohl sogar in Frankreich und in Dänemark.
Ich war mal Inn dem in Hagen. Wusste gar nicht, dass das ne Kette ist 😂
Ich war auch überrascht, dass es so viel davon gibt.
Hallo Richard,
das sind sehr shcöne und auch interessante Aufnahmen.
Ich wünsche Dir eine schöne Weihnachtszeit.
Liebe Grüsse Claudia
Vielen Dank, Dir auch schöne Weihnachten,