Nach dem Empirezimmer bekommen wir einen Eindruck, wie ein Schlafzimmer des Schlosses im Mittelalter aussah. Auffällig ist, dass das Bett sehr klein ist. Ein Umstand, der mir in fast allen Gebäuden aus dieser Zeit auffiel. Egal ob Schloss, Bauernhof oder einfache Hütte – wenn es Betten gab, waren sie klein.
Ein Grund für die kleinen Schlafstätten war Platzmangel, allerdings wohl nicht in einem Schloss. Weit verbreitet war bis in die frühe Neuzeit der Glaube, in einer ausgestreckten, flachen Schlafhaltung würde man sterben, daher bevorzugten die Menschen eine aufrechte, fast sitzende Schlafposition. Hauptgrund für diese Art des Schlafens war aber wohl die Tatsache, dass damals aufgrund der Lebensumstände die meisten Menschen an teils chronischen Atemwegserkrankungen litten. Die Gebäude waren im Winter eiskalt, Heizung und medizinische Versorgung nur selten vorhanden.
Vom Schlafzimmer geht es weiter in den kleinen und den großen Königssaal.
Beide Räume wurden um 1710 eingerichtet. Genutzt wurden sie für Empfänge und Feste.
Neben edlen Möbeln und viel Porzellan und gibt es hier einige große Wandteppiche zu bewundern. Sie zeigen Motive aus einem Gemäldezyklus um Alexander den Großen und wurden ab 1675 in Brüssel gefertigt.
Und hier endet unser Rundgang durch das Fürstliche Residenzschloss Detmold.
— INFO —
Das Fürstliche Residenzschloss Detmold
Das Schloss in der Detmolder Altstadt entstand im im 16. Jahrhundert durch den Umbau einer Burg, die hier bereits im 14. Jahrhundert errichtet wurde.
Das Residenzschloss ist seit Jahrhunderten Sitz der Grafen und Fürsten zur Lippe. Auch heute befindet sich das Schloss noch im Privatbesitz. Es ist auch Wohnsitz der Fürstenfamilie, deshalb kann nur ein Teil der Räume besichtigt werden.