Der Brocken Rundweg – ein Spaziergang in luftiger Höhe
Nachdem ich in diesem Beitrag die Aussicht vom Brocken gezeigt hatte, nehme ich Euch jetzt mit auf den Brocken Rundweg. Der höchste Berg Norddeutschlands ist bekannt für seine raue Schönheit und launiges Wetter – an rund 300 Tagen im Jahr liegt der Gipfel im Nebel. Wir hatten Glück: unser Spaziergang in luftiger Höhe bot uns nicht nur weite Ausblicke über den Harz, sondern auch ein beeindruckendes Wetter-Spektakel. In kurzer Zeit wechselten sich strahlender Sonnenschein, dichter Nebel, dramatische Wolkenformationen und sogar kurze Regenschauer ab. Diese ständig wechselnde Kulisse machte den Brocken Rundweg zu einem echten Erlebnis.

Der Weg zum Gipfel – die Anreise
Wenn man runter schauen will muss man ja erstmal nach oben. Eine Möglichkeit den Brockengipfel zu erreichen, ist zu Fuß auf einer der zahlreichen Wanderrouten. Bequemer geht mit es mit der Harzer Schmalspurbahn (HSB), genau gesagt mit der Brockenbahn, zum Beispiel ab Wernigerode. Die historischen Wagen werden von einer Dampflok über die steilen Gleise zum Gipfel gezogen – für viele Besucher ein Highlight für sich.
Wenn die Lok dann elegant die letzte Kurve nimmt und in den Gipfelbahnhof einfährt, ist der höchste Punkt des Harzes zum Greifen nah. Ein absolutes Muss für alle Technik- und Nostalgie-Fans! – oder für alle, die nicht gern bergauf wandern, so wie wir.

Felsen, Fichten und weite Aussicht – der Rundweg
Mit einer länge von rund 1,5 Kilometern ist der sandige und gut ausgebaute Rundweg auf dem Brocken auch für ungeübte Wanderer keine große Herausforderung. Gesäumt von niedrigem Graus und vereinzelten Fichten verläuft er sanft ansteigend um den Gipfel. Herausfordernd ist halt häufig das Wetter hier oben.

Die Vegetation auf dem Brocken ist fast arktisch. Oberhalb der Baumgrenze wächst zwischen den charakteristischen Granitfelsen und Steinblöcken fast nur noch das robuste Heidekraut.

Die Landschaft hier oben ist karg, dafür ist aber die Aussicht fantastisch. Wenn sich der Nebel lichtet eröffnet sich ein wundervolles Panorama über die bewaldeten Hügel des Harz und die Ebene.
Der einfache Holzzaun am Wegesrand markiert die Grenze zum Nationalpark Harz, einer geschützten und wilden Naturlandschaft. Also immer schön auf dem Weg bleiben.

Spannende Geschichte – die Gebäude auf dem Brocken
Das Brocken-Plateau ist nicht nur ein Naturwunder, sondern auch ein Geschichtsbuch – besonders im Hinblick auf den Kalten Krieg und die Technik. Neben dem historischen Brocken-Hotel ist die Gipfelregion von zwei markanten Bauwerken geprägt: dem rot-weißen Sendeturm und dem Radom.

Der Sendeturm ist weithin sichtbar und ein modernes Wahrzeichen. Viel spannender ist jedoch die Geschichte des Radoms. Das Gebäude diente zu DDR-Zeiten als geheime Abhörstation des sowjetischen Geheimdienstes, der von hier aus den gesamten westlichen Funkverkehr überwachte.

Der Sendeturm ist weithin sichtbar und ein modernes Wahrzeichen. Viel spannender ist jedoch die Geschichte des Radoms. Das Gebäude diente zu DDR-Zeiten als geheime Abhörstation des sowjetischen Geheimdienstes, der von hier aus den gesamten westlichen Funkverkehr überwachte.

Heute beherbergt das Radom das Brockenhaus, ein Museum, das die Geschichte des Berges, seine Sagen und seine Nutzung während des Kalten Krieges dokumentiert.

Lohnt sich der Brocken Rundweg?
Die kurze Antwort: Ja, schon allein wegen der Aussicht. Aber auch die Fahrt mit mit dem Dampfzug ist etwas besonderes. Und wenn man keine Lust hat den Rundweg zu gehen, kann man direkt neben dem höchsten Bahnhof Deutschlands einfach die Gastronomischen Angebote nutzen oder die Ausstellungen im Brockenhaus besuchen.

Hier gibt es noch Informationen zur Anreise zum Brocken Rundweg
Eine Übersicht von Wanderwegen auf den Brocken findest Du —> auf der Seite Harzinfo (Link öffnet in neuem Fenster)
Wer lieber die Bahn nimmt, findet alle Infos auf der —>Seite der Harzer Schmalspurbahn (Link öffnet in neuem Fenster)







Herrliche Fotos!
Wir waren im letzten Jahr ein paar Tage vor dem großen Brand da. An jenem Tag gab es nur einen kleinen an der Strecke, aber die Situation war auf den Gipfel doch recht angespannt, weil man nicht wusste, wie es wieder runter ging, Es verlief alles gut. In der Hektik haben wir doch nicht die Muße gehabt, den Rundweg zu gehen. Zudem bezog es sich am frühen Nachmittag und die Sicht war dann nicht mehr so gut.
Freut mich, dass die Bilder gefallen. In der Situation hätte ich auch keinen Drang verspürt, da oben zu wandern. Als wir im August hoch sind hat man noch einiges von den Brandschäden am Hang gesehen.
Hallo Richard,
freut mich sehr dass Du wieder so schöne Bilder vom Brocken zeigst.
Das mit dem Brand ist nicht so schön.
Von dort oben muss man eine ganz tolle Aussicht haben. Jedenfalls sehe ich das auf Deinen Bildern so.
Da würde es mir bestimmt auch sehr gefallen. Den Rundweg würde ich auf jeden Fall auch gehen.
Danke fürs zeigen.
Lieber Gruss Claudia
Moin Richard.
Ach ja, der Brocken. Unser letzter Besuch „da oben“ ist auch schon wieder ein paar Jahre her. Weil es zu Fuß bei mir nicht mehr geht, war ich ein bisschen, ich sag‘ mal „erschrocken“, als ich kürzlich gelesen habe, dass die Brockenbahn inzwischen 65 € hin und zurück kostet. Viel Geld. Was vielleicht schlimmer ist: Berichtet wird, dass die finanzielle Lage bei der Harzer Schmalspurbahn insgesamt sehr angespannt ist und sie in den nächsten 20 Jahren lt. eines Gutachtens 800 Mio. € benötigt, um den Betrieb aufrecht erhalten zu können. Mit anderen Worten, so schreiben die regionalen Zeitungen: „Der Harzer Brockenbahn droht das Aus“. Das wäre schade.
Moin Sven,
ein wenig erstaunlich fand ich den Fahrpreis zunächst auch. Wenn man aber berücksichtigt, daß die Fahrkarte nicht zuggebunden ist, sieht das schon anders aus. Man kann Hin- und Rückfahrt jeweils unterbrechen und sich unterwegs z.B. Schierke oder anderes sehenswertes anschauen. Die Rückfahrt kann man auch am Folgetag antreten.
Was ich zuletzt über die die finanzielle Lage der HSB gelesen habe, ist da wohl eine Lösung in Sicht.
Wow. 🤩
Ganz schön trocken auf dem Brocken. 🙂