Mit dem Schiff durch Berlin im Sommer 2006 (1)

Ganz im Norden Berlins liegt der Tegeler See. Der zweitgrößte See der Stadt ist ein beliebtes Ausflugsziel mit zahlreichen gastronomischen- und Freizeitangeboten. Besonders beliebt bei den Berlinern und bei Berlin-Besuchern ist die Dampferanlegestelle an der Greenwichpromenade, von wo aus viele Schiffsfahrten ins Umland und die Innenstadt starten.

Berlin Tegeler See 01

Im Sommer 2006 nahmen wir auf einem Ausflugsdampfer Platz, der uns quer durch die Stadt nach Berlin-Mitte bringen sollte. Zunächst nahm das Schiff Kurs auf die Halbinsel Reiherwerder, auf der sich die Villa Borsig befindet. Die Villa aus dem Jahr 1910 gehörte einst der Berliner Unternehmerfamilie Borsig und ist heute Gästehaus des deutschen Außenministeriums.

Reiherwerder Tegeler See
Suchbild: Reiherwerder mit der Villa Borsig

Anschließend passierten wir das Strandbad Tegel – für einen Sommernachmittag nur spärlich besucht. Grund dafür war die damals stattfindende Fußball Weltmeisterschaft in Deutschland. Zeitgleich mit unserem Ausflug spielten die deutschen Kicker gegen Schweden.

Strandbad-Tegel.
Strandbad-Tegel.

Weiter ging die Fahrt vorbei an einigen der neun Inseln im Tegeler See, bis wir schließlich die Havel erreichen, einen Nebenfluss der Elbe.

Berlin Tegeler See
Berlin Tegeler See
Berlin Tegeler See

Von hier wäre es nur noch ein kurzes Stück bis zu Berlins bekanntestem Fluss, der Spree. Um den aus Osten kommenden Schiffen auf ihrem Weg nach Berlin den stark gewundenen Unterlauf der Spree zu ersparen wurde hier aber im 19, Jahrhundert ein etwa 12 Kilometer langer Kanal gebaut. Berliner kennen ihn nur als „Hohenzollernkanal“, offiziell heißt er „Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal“

Mit dem Schiff durch Berlin im Sommer 2006 (1)

Der Kanal verkürzt den Weg in die Innenstadt für die Schiffe um gut 6 Kilometer.

Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal
Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal
Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal

Als nächstes erreichten wir die Schleuse Plötzensee.

Berlin Schleuse Plötzensee
Berlin Schleuse Plötzensee
Berlin Schleuse Plötzensee

Kurz nach der Schleuse waren wir dann am Westhafen. Der Westhafen ist der größte Hafen Berlins und ein wichtiger Umschlag- und Lagerplatz für die Binnenschifffahrt.

Berlin Westhafen BEHALA
Berlin Westhafen

Während der Teilung Berlins wurde im Westhafen ein großer Teil der sogenannten Senatsreserve gelagert: Nach der Berlin-Blockade 1948/49 wurden Vorräte an Nahrungsmitteln, Treibstoff, Kleidung, Kohle und weiteren Gütern angelegt. Damit sollte im Falle einer erneuten Blockade West-Berlins sichergestellt werden, dass sich die Stadt für mindestens 6 Monate selber versorgen kann.

Am Westhafen verließ unser Ausflugsdampfer dann den Hohenzollernkanal. Über den sogenannten Charlottenburger Verbindungskanal erreichten wir Berlins bekanntesten Fluss, die Spree.

Berlin Spree
Berlin Spree
Berlin Spree

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands konnte man besonders entlang der Spree sehen, wie schnell sich Berlin veränderte. Bis Anfang der 2000er Jahre war das Zentrum der Stadt eine Dauerbaustelle. Ich hatte damals immer den Eindruck, alles was irgendwie an die DDR erinnerte sollte möglichst schnell und komplett beseitigt werden.

Berlin Hohenzollernkanal

Auf den obigen Bildern sind einige der neuen Gebäude auf der ehemals Westberliner Seite zu sehen. Nach der nächsten Flussbiegung waren wir dann in Berlin-Mitte, also ehemals Ostberlin – und was wir dort sahen, zeige ich im nächsten Beitrag.


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5 Kommentare zu „Mit dem Schiff durch Berlin im Sommer 2006 (1)“

  1. Dass Berlin fast am Meer liegt hätt ich nicht gedacht..😉
    es ist aber interessant zu sehen, dass die Wasserstraßen relativ unberührt und natürlich gelassen wurden – nicht wie fast überall im Regulierungswahn zubetoniert, begradigt und für Tiere unbewohnbar gemacht..
    Na gut, das sind Bilder von 2006 – wer weiß, wie es jetzt aussieht..
    Bleib gesund..
    CU
    P.

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