Dieser See, auf den wir hier an einem trüben, leicht nebligen Morgen blicken, ist der älteste der sechs Stauseen im Verlauf der Ruhr: Der etwa 4 Kilometer lange Hengsteysee zwischen den Städten Hagen, Dortmund und Herdecke wurde im Jahr 1929 fertiggestellt.
(und wie immer: Klick auf ein Bild=große Einzelansicht)
Am See gibt es zwei Kraftwerke. Eines davon ist das Laufwasserkraftwerk Hengstey, dass den Abschluss des Sees bildet.
Von dort starteten wir im Juni 2020 zu einer Wanderung rund um den Hengsteysee und einem Besuch der Hohensyburg.
Wir folgen zunächst der Straße am Seeufer. Dort gibt es dann auch gleich etwas interessantes zu entdecken: ein Geologischer Aufschluss zeigt die verschiedenen Gesteinsschichten, die hier im Laufe der Erdgeschichte gebildet wurden. Die dunklen Abschnitte sind Kohle. In dieser Region wurde lange Zeit, wie überall im Ruhrgebiet, Bergbau betrieben. Es gibt in der Nähe auch eine stillgelegte Zeche, die besichtigt werden kann.
Weiter geht es am See entlang. Auf den rechten der beiden Hügel im Hintergrund des Bildes wollen wir: dort oben stehen die Ruine der Hohensyburg und das Kaiser-Wilhelm-Denkmal.
Zunächst werfen wir einen Blick zurück und sehen das Kraftwerk Hengstey im sich langsam auflösenden Nebel.
Wir erreichen das zweite Kraftwerk am See, das Köppchenwerk. Von dem gibt es aber erst später Bilder, von hier sieht man nur einen kleinen Teil davon.
Was man von hier aber gut sehen kann, ist ein Schlösschen am See: das ehemalige Rittergut Haus Niedernhof, sehr idyllisch im Nebel. Das wollten wir uns auch gern aus der Nähe anschauen.
Vom Köppchenwerk kann man normalerweise einfach den Uferweg bis zum Schloss weitergehen. Leider war der aber kurz nach dem Kraftwerk wegen eines Erdrutsches gesperrt.
Wir mussten einen nicht besonders komfortablen Umweg durch den Wald nehmen, um näher an das Schloss und zurück auf den vorgesehenen Weg zu kommen.
Nach einer ausgiebigen Klettertour standen wir dann wieder auf dem Uferweg – und vor einem Bauzaun. Viel bekamen wir von dem Gebäude also nicht zu sehen.
Bei dem Schlösschen gab es eine Brücke über die Ruhr, bevor sie zum Hengsteysee aufgestaut wurde. Auf einer kleinen Insel im See kann man davon heute noch einen Teil sehen. Der Mäuseturm ist ein Brückenkopf dieses versunkenen Bauwerks.
Laut Wanderkarte hätte es von hier aus folgendermaßen weitergehen sollen: kurz nach dem Schloss kommt man am See zum Gelände eines Kanuvereins. Dort biegt man nach links auf einen Waldweg ab und läuft in einem großen Bogen durch den Wald. Auf der Strecke gibt es einen Aussichtspunkt mit Blick auf den See, von dort geht es dann weiter bis zur Hohensyburgstraße in Dortmund.
Tatsächlich war es aber etwas umständlicher. Der besagte Waldweg war nach ungefähr einem Kilometer wegen Waldarbeiten gesperrt.
Die meisten Ausweichrouten, die uns wieder zurück auf die eigentliche Strecke geführt hätten, waren ebenfalls gesperrt. Den erwähnten Aussichtspunkt konnten wir nicht erreichen. Statt Blick auf den See gab es einen Ausblick auf die Stadt Hagen.
Schließlich fanden wir einen Weg durch ein Wohngebiet und gingen dann auf einer Landstraße ewig lange bergauf.
Nach einem Umweg von gut 4 Kilometern waren wir aber dann wieder auf dem richtigen Weg: Hohensyburgstraße, Dortmund. Von hier sollte es dann ohne Hindernisse zur Burgruine gehen.
Im nächsten Beitrag zeige ich dann die Burg und eine alte Kirche.
Ein schöner Beitrag, vielen Dank. LG Marie
Oh, da war ich schon ein paar Mal ganz in der Nähe, auf dem Parkplatz an der A1.
Dieses Autobahngewirr um Hagen bringt mich beim Trampen (zur Fernuniversität und zurück) jedes Mal zur Verzweiflung. Schlimmer als Los Angeles.
Aber jetzt kommt ja bald das 49-Euro-Ticket…
Vielen lieben Dank. Du weißt, warum.
Gern geschehen, da kommt auch noch was nach.
Hallo Richard,
das ist ärgerlich, wenn durch einige Umleitungen der Weg um 4 Kilometer länger wird und einige Punkte ausgelassen werden müssen. Trotzdem war es offensichtlich eine schöne Wanderung.
Liebe Grüße, Harald
Eine sehr schöne Dokumentation. Über diesen See habe ich erst kürzlich in einem andern Blog etwas gelesen, aber nicht so ausführlich. An den Mäuseturm habe ich mich sofort wieder erinnert. Einen Mäuseturm gibt es ja auch in Bingen. Und anders als die Sage es wissen will, hat der Name nichts mit Mäusen zu tun. Sondern wohl etwas mit Maut/Zoll erheben oder so.
Liebe Grüße – Elke
Hallo Richard,
mir gefällt der Blick auf das Schlösschen über den See sehr gut und kann verstehen dass man das gerne ausgiebiger erkunden möchte und da ist es zum Haare raufen wenn man trotz Umwegen nicht zum gewünschten Blick kommt. Der Mäuseturm ist auch sehr interessant.
Viele Grüße Brigitte
Das früher mal total schicke Hotel mit der schönen Sandstein-Fassade und damals angesagter Disco ist leider nur noch eine Bau-Ruine mit Schrottwert. Wie etwas so runterkommen kann werd ich nie verstehen..
Die Tour ist schön beschrieben, ich glaube eine ähnliche bei Brigitte auf der Seite gesehen zu haben. Der Mäuseturm und das Rittergut sind ja Spitzen Motive. Schade das das Licht nicht so toll war, aber man muss es ja nehmen wie es kommt. Für Wanderer ist die Getaggte Tour mit Karte eine Riesenhilfe zum Nachmachen. Hast du dafür ein Plugin um datenschutztechnisch konform zu bleiben. Ich hätte da immer meine Bedenken.
Gruß Olaf
Für das Einfügen der Karte von Outdoor Active gibt es ein Plugin (OutdoorActive Embed). Wenn man das ohne Plugin lösen möchte, bietet Outdoor Active auch HTMl-Code zum Einfügen an. Man darf nur deren Logo nicht entfernen.
Zum Datenschutz: Auf den Einsatz solcher Karten und anderer Plugins wird in meiner Datenschutzerklärung hingewiesen (in Deiner übrigens auch, die stammt vom selben Anbieter ?).
Tolle Tour … die muss ich bei nächste Gelegenheit nachgehen 🙂
Schade das der Schloss (ich hab schon gedacht das alle Schlösser im Umgebung habe ich schon gesehen ) nicht von nähern zu sehen ist.
Aber man kann nicht alles haben 🙂
Tolle Bericht
Viele Größe czoczo
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